Die Instrumente der Kirchengemeinde St.Martini zu Bremen - Lesum
Unsere Gemeinde verfügt über drei vollkommen unterschiedlich klingende Orgeln. Die große französische Kern-Orgel in der St. Martini-Kirche, die holländische Reil-Orgel in Werschenrege und das englische Bates-Positiv auf dem Friedhof.
Die Kern-Orgel der St. Martini-Kirche
Die Kern-Orgel in der St. Martini-Kirche ist die vierte Orgel an dieser Stelle. 1992 wurde sie ihrer Bestimmung übergeben. Sie besitzt 34 Register verteilt auf drei Manuale: Grand-Orgue (Hauptwerk), Recit Expressiv (Schwellwerk), Echo und Pedal. Die Konzeption und Herstellung orientiert sich am französischen Orgelbau des 18. und 19. Jahrhunderts, besonders am Elsässer Orgelbauer Andreas Silbermann und dem Pariser Aristide Cavaillé-Coll. Die warmen und farbreichen Klänge erweisen sich als ideal für die akustischen Verhältnisse unserer Kirche. Der Orgelbauer Daniel Kern baute unter anderem auch die Orgel für die Frauenkirche in Dresden. Mit ihrem typisch französischen Klang ist sie eine Bereicherung für die Orgellandschaft im Raum Bremen.
Die Reil-Orgel in der Kirche Zum Heiligen Kreuz
Die Reil-Orgel in Werschenrege wurde 1978 für eine Dorfkirche in Den-Ham in den Niederlanden gebaut. 2008 konnten wir sie in Werschenrege ihrem Dienst übergeben. Umgesetzt und den klanglichen Gegebenheiten unserer Kirche angepasst wurde sie durch den Orgelrestaurateur F.R. Feenstra. Sie besitzt 11 Register verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Erbaut wurde sie von der Firma Gebr. Reil aus Heerde (NL). Sie ist klanglich und technisch streng dem norddeutschen und niederländischen Orgelbau der Jahrundertwende 17./18.Jh. (Arp Schnitger) verpflichtet. Die Firma Reil erkannte bereits Ende der 1960er Jahre, dass das damals vorherrschende neobarocke Klangideal nicht befriedigend war. 1973 kopierte die Firma die Schnitger-Orgel von Uithuizen für die 'Prinses Juliana'-Kirche in Scheveningen und baut seitdem Orgeln streng in dieser Tradition. Für ihre geringe Größe bietet unsere Orgel eine ausserordentlich große Klangfülle. Es ist die einzige Kirchenorgel der Firma Reil in Norddeutschland.
Die Bates-Orgel in der Friedhofskapelle
Die Orgel in der Lesumer Friedhofskapelle wurde ca. 1820 von der Firma Bates in England gebaut. Sie besitzt vier Register auf einem Manual. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Pfeifenwerk überarbeitet. Es verleiht ihr einen sehr warmen, weichen Klang, der typisch für die Orgeln der englischen Romantik ist. Die Orgel kann auf Grund ihres tragenden Klangs den Gesang der Trauergemeinde gut führen. Der Orgelrestaurateur F.R. Feenstra ist spezialisiert auf die Aufarbeitung alter englischer Orgeln. Er hat diese Orgel restauriert und im Jahr 2008 aufgestellt und intoniert. Die Prospektpfeifen sind stumme Zierpfeifen, die mit Blattgold belegt sind.
Dispositionen der Orgeln
Kern-Orgel
Grand-Orgue:
Bourdon 16'
Montre 8'
Bourdon 8'
Prestant 4'
Flute 4'
Nazard 2 2/3'
Doublette 2'
Tierce 1 1/3'
Fourniture IV
Cornet V
Trompette 8'
Clairon 4'
Voix-Humaine 8'
Tremblant
Recit Expressif:
Viole de gambe 8'
Voix-Celeste 8'
Flute à cheminée 8'
Principal 4'
Flute Octavin 4'
Octavin 2'
Larigot 1 1/3'
Fourniture III
Trompette 8'
Basson-Hautbois 8'
Cromorne 8'
Tremblant
Echo:
Flute 8'
Cornet V
Trompette 8'
Pedal:
Soubasse 16'
Flute 8'
Octave 4'
Mixture IV
Posaune 16'
Trompette 8'
mechanische Spieltraktur,
elektrische Registertraktur
mit Setzeranlage
Reil-Orgel
Manuaal I:
Holpijp 8', bas en diskant
Praestant 8'
Fluit 4'
Octaaf 2'
Mixtuur 2 – 3 sterk
Trompet 8' bas en diskant
Manuaal II:
Praestant 4'
Holpijp 8' transmissie
Nasat 2 2/3'
Pedaal:
Subbas 16'
Tremulant (auf das gesamte Werk)
Cymbelstern
Manuaalkoppel (Schiebekoppel)
Pedaalkoppel I en II
Intonation Werkmeister III
a 440 Hz
Windversorgung: Keilbalg
Bates- Orgel
Stopped Diapason 8‘ bass and diskant
Open Diapason 8‘ ab c0
Prinzipal 4‘
Piccolo 2‘